Auspuffanlage
Sound-Optimierung


Dieser Artikel ist in der Clubzeitschrift des Citroen SM Clubs Deutschland erstmals erschienen. Die Clubzeitschrift erscheint für Mitglieder regelmäßig und beinhaltet stets aktuelle Erlebnisberichte, technische Artikel sowie Informationen über die aktuelle Ersatzteillage. Weitere Informationen auf der Clubseite.

 


Es muss so um 1992 gewesen sein, als anlässlich eines Werkstatttermins bei der Firma Kübler derselbe meinte, mein SM höre sich an wie eine Ente. Ein Kommentar, der mir seither keine Ruhe mehr ließ. Nicht, dass sich der schlecht anhören würde, aber Verbesserungen sind immer mein Fall. Also habe ich in der Clubzeitung vor ca. eineinhalb Jahren nach Gleichgesinnten gesucht, die bereit sind, bei Kübler einen SM-Auspuff umschmieden zu lassen.

Am misslungensten an der ganzen Auspuffanlage aus Edelstahl schien uns die Abgasführung des Quertopfes unter dem Rücksitz, dessen Umbau Kübler angeboten hat, bei einer Stückzahl von sechs Töpfen. Der Erfolg der Anzeige war, wie üblich, überwältigend - nach etwa einem halben Jahr hatte ich sechs Leute beisammen, aber die ersten zwei hatten derweil ihren SM verkauft und der dritte hat den Topf nicht geschickt!



Ein Mitglied war zuverlässig und hat einen Topf geschickt, so dass mit meinen zwei Auspufftöpfen wenigstens drei zusammen kamen. Nach einiger Überredung meinerseits erklärte sich Kübler bereit, auch diese geringere Zahl zum gleichen Preis umzubauen. Also wurde mal einer der Töpfe geöffnet, um die Abgasführung zu begutachten - sie ist katastrophal!



Im Rühmann Film: ”Die Feuerzangenbowle” sagt doch ein Pauker: „N´ Dampfmaschin is ’n jroset schwarzet Loch - uff de eene Seit jeht de Dampf rin, uff de annere widda raus.” Soviel zur originalen Abgasführung des SM.

Der Topf hat zwar zwei Innentöpfe, aber sonst nur hohle Blechkammern, aus denen sich das Abgas irgendwie den Weg suchen muss. In der mittleren enden die zwei Hauptrohre, dann folgt links und rechts ein Innendämpfer mit zwei Lochrohren, dann wieder je eine Kammer aus der die Endrohre führen. Die Mittelkamer ist leider sehr eng und die Innendämpfer sitzen so knapp an den beiden Hauptrohren, dass sich hier keine gezielte Abgasführung einbauen lässt. Aber in den Seitenkammern war genug Raum, um eine Führung aus gelochten Rohren einzubauen. Gesagt- getan.



Der überarbeitete Topf sitzt nun unter meinem Einspritzer – und der Erfolg?


- Leistung: Scheint etwas höher, er zieht von unten besser heraus.

- Spitzentempo: Habe ich noch nicht probiert, folgt aber in Kürze.

- Sound: Schlichtweg die Härte! ! !

- Leerlaufgeräusch: Klingt nach schwerem 3,5 Litermotor, er blubbert richtig ernsthaft.

 

Bei zivilem Beschleunigen hört er sich völlig normal an, nur eben eine Tonlage tiefer. Bei zackigem Beschleunigen ist bis etwa 3000 dumpfer Normalton angesagt. Darüber sattes Trompeten, was einen irren Spaß bereitet, vor allem im Tunnel bei offenem Fenster!

Das ursprünglich beim Einspritzer vorhandene blecherne, reißende Geräusch ist weg, der Sound ist richtig italienisch-heißblütig und steht einem Ferrari in nichts nach. Mir macht es jedenfalls eine diebische Freude, die Kiste trompeten zu lassen, zumal der Klang noch im seriösen Bereich liegt.

Man kann sich zwar die Frage stellen, ob das zum SM passt – aber was passt denn am SM schon? Aber egal, mit der neuen Geräuschkulisse ist die ultimative Steigerung am Fahrspaß gegeben!


Noch was am Rande: Die Edelstahltöpfe sind innen oft unterschiedlich gefertigt, speziell die Rohre der Innenschalldämpfer sind ab und zu abweichend - schließlich werden sie in England gefertigt. Aber mal ehrlich, wo wären wir, wenn es diese Anlage nicht gäbe! Und wenn BMW vielleicht auch diese Firma kauft, gibt es möglicherweise auch hier einen qualitativen Quantensprung.


Hier noch eine Zeichnung zum Umbau: