Embleme C-Säule
Alte Embleme aufarbeiten
 

Ich habe mich gestern mal mit der Aufarbeitung der C-Säulen „SM“-Logos beschäftigt. Hintergrund: Mein SM ist ein früher 71er und braucht dementsprechend die alten SM-Logos, nicht die neueren „Citroen SM“ Versionen.

Zunächst gilt es also, die alten Logos aufzutreiben. Da es die wohl leider nirgendwo mehr NOS-gibt, musste ich auf gebrauchte zurückgreifen, mit den typischen Mängeln: Verbeult, verkratzt, voll mit Klebstoff, Chrom abgenutzt. Ich habe leider kein Vorher-Bild gemacht, die sahen aber schon heruntergekommen aus. Carsten hatte mir freundlicherweise zwei geschenkt für den Sinclair-Transport und zwei hatte ich noch an anderen Stellen aufgetrieben.

Im ersten Schritt legt man die Dinger einfach mal für ein paar Stunden in ein Verdünnungsbad, danach kann man mit einer kleinen Bürste alle Farb- und Klebereste leicht entfernen. Dann hat man schon mal die blanken Chrom-Embleme in der Hand. Für einen perfekten Anspruch kommt man in der Regel um eine Neu-Verchromung nicht herum. Danach sehen sie dann so aus:

Vorher sollte man sie natürlich halbwegs gerade gedengelt haben, denn nach dem Verchromen geht man sonst das Risiko ein, dass die neue Chromschicht direkt bricht.

Das nächst Problem ist die Größe: Die alten SM-Embleme sind größer und passen nicht in die Emblemträger. Neue Emblemträger gibt es aber in der Übergröße nicht und schon gar nicht die Nachgefertigten aus Messing, die ich zum Glück auch noch aufgetrieben habe. Es bleibt also einem nichts anderes übrig, als die Embleme millimetergenau in die richtige Größe zu feilen. Auch das sollte man eigentlich vor dem Verchromen machen, doch ich habe es hinterher gemacht, zum Glück ohne Probleme, das Chrom hält die Feilerei aus.

Wie im Bild oben zu erkennen, hatte eines der Embleme zwei unschöne Löcher. Ist nicht selten, dass jemand die Embleme lieber verschraubt hat, denn geklebt, doch sieht es halt doof aus. Doch auch dieses Problem lässt sich beseitigen: Dazu nimmt man Zwei-Komponenten-TurboKitt. Eine minimale Menge reicht, die man wie Knete in die zwei Löcher des Emblems stopft. Um eine Struktur in das Kitt zu bekommen, drückt man ein anderes Emblem ganz fest auf. So sorgt man auch dafür, dass die Schicht ganz dünn wird.

Nachdem man das Kitt vorne und hinten „plattgedrückt“ hat, sieht das ganze so aus, noch nicht gerade perfekt:

Im Profil kann man aber die Lederstruktur erkennen.

Nun wartet man eine halbe Stunde, bis das Kitt steinhart geworden ist. Im nächsten Schritt nimmt man nun Stahlwolle, erst einmal gröbere, dann feine 0000 und feilt das überschüssige Kitt immer flacher, bis es nur noch knapp die Löcher ausfüllt. Mit dem Finger kann man nun schon keine Unebenheit mehr erfühlen.

Wahrscheinlich könnte man auch Spachtelmasse für das Füllen benutzen, doch das Kitt ist echt praktisch.


Jetzt beginnt das Lackieren. Dazu muss man erst einmal den richtigen Lack finden. Hier im Forum wurde mattschwarze Farbe aus der Sprühdose empfohlen. Zwei Produkte habe ich im Autohandel erworben und diese Lösung erfüllte meine Ansprüche nicht, da:

a) Der Farbton gegenüber dem Original ein wenig zu dunkel ist. Ich habe ein NOS Emblem zum direkten Vergleich herangezogen.

b) Die Farbe mir zu kratzempfindlich erscheint. Schließlich soll es ja eine dauerhafte Lösung werden.


Die Wahl traf dann auf eine spezielle Ofen-Farbe: Diese trifft den original Schwarz / Dunkelgrau-Farbton haargenau und härtet viel besser aus, als herkömmlicher Lack. Mit ihr sprüht man nun das ganze Emblem samt Schrift ein, bis es schön schwarz gedeckt ist.

Nun lässt man das wenige Minuten antrocknen und schiebt das Emblem in den Backofen!! Bei ca. 230°C härtet der Lack innerhalb von 30 Minuten komplett aus.

Nach dem „Backen“ und Abkühlen nimmt man nun einen Holzklotz, und bespannt den mit in Verdünner getränktem Stoff (der Tipp kam von Andy). Mit dem Klotz streift man gleichmäßig und vorsichtig über die Schrift, bis diese wieder blank und glänzend wird.

Und voila, schon hat man nahezu neuwertige SM-Embleme, ohne Kratzer, ohne störende Beulen, in der Originalfarbe und auch noch kratzunempfindlich. Selbst bei genauem Hinsehen sind auch keine Löcher mehr zu erkennen.

Das Bild oben zeigt das restaurierte Emblem im direkten Vergleich zu einem unberührten NOS-Emblem. Nicht zu unterscheiden (bis auf den Schriftzug natürlich).



Die Emblemhalter aus Vollmessing (Bild oben) kann ich auch nur empfehlen. Halten nicht nur länger, sehen auch besser aus, als die blöden Plastikdinger. Habe ich ebenfalls neu verchromen lassen.



Abschließend die Kosten:

- Teilekosten (Neue Emblemträger und gebrauchte SM-Embleme): Ca. €150.-
- Entchromen / Entnickeln, Polieren, Neuverchromen aller Teile (4 Embleme, zwei Messing-Emblemträger) : Ca. €150.-
- Ofen-Lack 400ml Dose: ca. €20.-
- Kitt (falls man Embleme mit Löchern hat): Ca. €10.-
- Stahlwolle: Ca. €5.-
- Strom für den Ofen, Verdünner, Leinenstoff: Keine Ahnung…



Nicht gerade die Billig-Lösung, dafür aber im Ergebnis höchst zufrieden stellend. Und ich habe mit Emblemen und Trägern erst einmal ein paar Jahre Ruhe.


Gruß,
Ekki