Frontscheibe / Heckscheibe

Richtiges Verfugen der Zierrahmen


Dieser Artikel ist in der Clubzeitschrift des Citroen SM Clubs Deutschland erstmals erschienen. Die Clubzeitschrift erscheint für Mitglieder regelmäßig und beinhaltet stets aktuelle Erlebnisberichte, technische Artikel sowie Informationen über die aktuelle Ersatzteillage. Weitere Informationen auf der Clubseite.

von Andreas Heene

 


Sind die Rahmen befestigt und der Kleber ausgehärtet, stellt sich für viele SM-Besitzer die Frage, die Fugen vom Zierrahmen zum Glas und zur Karosserie zu versiegeln. Hierzu ist folgendes zu empfehlen:

 

Frontscheibe:

Versiegeln sollte man nur die Fuge Glas/Zierleiste und zwar nur an den A-Säulen und oben. Keinesfalls den unteren Windlauf versiegeln, der muss demontierbar bleiben. Die Fuge Rahmen/ Karosserie ebenfalls nicht versiegeln! Der Grund für diese Fugenanordnung ist, dass damit zwar das Eindringen größerer Wasser- und Schmutzmengen vermieden wird, durch die offenen Fugen an wenig exponierter Stelle eingedrungenes Wasser (das ist nie zu verhindern, "Wasser hat einen ganz kleinen Kopf und kommt überall durch") aber auch wieder auslüften kann.

Würde man die Fugen zur Karosserie zusätzlich versiegeln, gäbe es einen guten "Dampf" hinter der Leiste und die kleinste Lackverletzung würde zur Rostblase.




 

Heckscheibe:

Versiegeln der Fuge Glas/Zierleiste aus dem gleichen Grund wie bei der Frontscheibe, allerdings kann man rundum versiegeln. Wenn man die Heckscheibe mit nicht zuviel Kleber in die Heckklappe einsetzt, wird eine Verklebung mit dem Zierrahmen vermieden, allerdings halten diese dann nicht ausreichend fest.

Durch die oben angegebene Versiegelung zwischen Glas und Rahmen wird aber eine ausreichende Festigkeit erzielt, wobei sich durch Herausschneiden mit dem Messer die Versiegelung wieder ablösen lässt. Damit lässt sich der Zierrahmen der Heckscheibe zukünftig herausnehmen, ohne die Heckscheibe selbst herausnehmen zu müssen, was immer ein immenses Risiko darstellt. Nach Herausnahme des Rahmens lässt ich z.B. sehr gut bis in den Scheibenfalz lackieren, um eine optimale Lackierung zu erzielen

Als Material für die Versiegelung sollte man keinesfalls farbloses Silikon verwenden. Dies ist zwar sehr flexibel, lässt sich aber miserabel verarbeiten. Es ist ganz schlecht mit dem Finger und Spülwasser zu glätten und überstehende Ränder lassen sich nicht sauber "abschneiden". Außerdem löst es sich an dünn auslaufenden Rändern gerne ab und zieht auch viel Dreck an. Es ist auf jeden Fall nach kurzer Zeit unansehnlich.

Besser sind gefärbte Silikone. Diese lassen sich aufgrund des höheren Füllstoffanteils wesentlich besser verarbeiten. Sie sind wegen des schlimmen farblichen Geschmacks der Menschheit in Sachen Badezimmerfliesen in jedem Baumarkt in vielen ätzenden Farben erhältlich. Ich bevorzuge jedenfalls schwarz, um die Fuge Zierleiste/Glas zu versiegeln.

Die Versiegelung ist auch sehr gut mit Acryl zu machen. Dieses Zeug ist eine wasserlösliche Dispersionsmasse, die sich sehr gut mit einem nassen Finger abziehen und glätten lässt. Nach dem Aushärten schneidet man glasseitig mit einem feinen Messer die Masse so weit ab, dass eine Schattenfuge entsteht. In die wird anschließend nochmals etwas Fugenmasse eingebracht und danach mit einem. nassen Schwämmchen "eingewaschen". So ergibt sich eine optimal saubere und glatte Fuge. Trockenes Acryl lässt sich nach dem Aushärten gut von verunreinigten Randbereichen wieder entfernen.

Besonders unauffällig sind konkave Fugen, so genannte "Schattenfugen". Das bedeutet, dass die Verfugungsmasse als Hohlkehle hinter die Kante der Zierleiste zurückspringt (siehe Skizze). Wer für solche Arbeiten zu dicke Wurstfinger hat, kann sich mit einem in Spüli-Wasser getränkten Q-Tip (Ohrputzstäbchen) behelfen. Wer trotzdem die Fuge zwischen Zierleiste und Karosserie versiegeln will, sollte wenigstens ein Silikon verwenden, welches die Farbe der SM-Lackierung aufnimmt. Wer meint, dass man die Leisten am besten satt in den Baz verlegt, wird sich von ihnen verabschieden müssen, da sie dann nie wieder unzerstört herauszunehmen sind.