Hitzeschilde
Wieder aufarbeiten


Dieser Artikel ist in der Clubzeitschrift des Citroen SM Clubs Deutschland erstmals erschienen. Die Clubzeitschrift erscheint für Mitglieder regelmäßig und beinhaltet stets aktuelle Erlebnisberichte, technische Artikel sowie Informationen über die aktuelle Ersatzteillage. Weitere Informationen auf der Clubseite.

von Andreas Heene

 


Unterm Wagenboden und an der Spritzwand SM des befinden sich Hitzeschilde aus Aluminium, die meistens etwas verloddert aussehen. Also muss man sie supern.

Die drei Hitzeschilde an der Spritzwand bedingen leider den Ausbau von Motor und Kabelbaum, will man sie demontieren und überarbeiten. Hat man sie heraus, untersucht man sie auf Korrosionsspuren, gegebenenfalls schneidet man faule Stellen heraus und lässt neues Blech einschweißen.

Die Rückseite der Bleche ist mit einer Schallschutzschicht aus Wollmatten mit Bitumenplatten belegt, die man vorsichtig mit dem Spachtel ablöst und zum Wiedereinbau sauber lagert.

Auch die Gummi-Schläuche, durch die der Kabelbaum führt, entfernt man, ebenso wie die dort befindliche dauerelastische Kunststoffmasse. Das linke und rechte Blech hat jeweils eine Ausnehmung um den oberen Rahmenarm der Karosse, der an diese mittels Schaumstoffdichtungen angeschlossen ist, die mit Gummi beschichtet sind. Da das Zeug ein Gelumpe ist, was immer kaputt ist oder spätestens beim Ausbau kaputtgeht, ist hier zum Wiedereinbau für Ersatz zu sorgen. Der findet sich in Isolierschläuchen aus Schaumgummi schwarz, wie es in der Gebäudetechnik verwendet wird unter dem Produktnamen ARMAFLEX. Man benötigt ungeschlitzten Schlauch mit Durchmesser ca. 50mm, der einfach an das Blech geklebt wird und sich beim Einbau flachdrückt.

Eventuelle Verformungen der Bleche klopft man vorsichtig heraus. Das Polieren der Alubleche macht man von Hand und mit Exzenterpolierer, mit Zugabe von viel Politur. Schlusspolitur mit der Hand.

Bei den Hitzeschilden am Wagenboden gibt es noch die neben dem Hosenrohr, die sind doppellagig aus Alublech und haben eine Asbest-Platte dazwischen. Glücklicherweise ist die meist so verölt, dass wohl keine Fasern lose austreten, Vorsicht ist trotzdem geboten.

Bei manchen Autos fehlen diese Schilde auch, weil Mechaniker zu faul waren, sie wieder zu montieren nach Auspuffreparatur oder Motorwechsel. Der Fahrer hat dann öfter mal heiße Füße. Nachfertigen ist schwierig, da muss man auf Gebrauchtteile zurückgreifen.

Ist das Zeugs nun nicht mehr in adäquatem Zustand, muss man es überarbeiten wie folgt: Die beiden Blechschalen sind mittels Eisen- Heftklammern zusammengefügt, diese muss man zuerst vorsichtig ausbauen - schließlich ist Eisen und Alu nicht gerade eine vorteilhafte Materialkombination wenn man nicht gerade eine Notstromversorgung aufbauen will. Dann die Schalen vorsichtig auseinander nehmen, was am besten in einem größeren Waschbottich mit Spülwasser geht, denn wenn die Teile unter Wasser sind und das Spüli die Oberflächenspannung der Verölung krackt, kommen keine Feinteile des Asbest heraus. Mit einer Bürste die Bleche unter Wasser reinigen. Asbest wie Restwasser ist als Sondermüll zu entsorgen.

Nun klopft man die Blechschalen in ihre ursprüngliche Form, wenn sie verbogen sind, vor allem die Klammerlöcher sind gerade zu klopfen. Anschließend kann man die Teile glasperlstrahlen oder auch polieren, was besser ist für die Hitzereflektion.

Als neue Hitzeschutzplatte besorgt man sich im Baumarkt Vorlegeplatten für Zimmeröfen, nicht aus Blech, sondern welche aus einer ca.3mm dicken, weißen Faserplatte mit Alubeschichtung . Daraus schneidet man mit dem Cutter eine neue Platte für jede Seite mittels einer Kartonschablone, die man sich vorher an den Aluteilen abnimmt. Wer von mir eine kopierte 1 1 Schablone möchte, kann sich rühren. Die Platte ist leider zu steif zum Formbiegen, sie bricht. Da kommt mal wieder das Wasser zum Einsatz, aber bitte neues nehmen, nicht das Asbestverseuchte. Wenn die Teile vollgesogen sind, lassen sie sich formen wie nasser Karton und gut in die Alubleche einlegen. Dabei aufpassen, dass man die Alukaschierung der Platte auspuffseitig einbaut, also zur konkaven Seite der Hitzeschilde hin. Passt nun der Big Mac aus Blech, Platte, Blech zusammen, vernietet man das Ganze mit Alublindnieten, die man anschließend etwas flach klopft. Die Löcher bohrt man am besten in den vorhandenen Löchern der vorherigen Heftklammern, Durchmesser 3-4mm. Nun sollten die Teile neuwertig auf dem Tisch liegen und mit schönen Schrauben montiert werden.

Das Hitzschutzblech, welches unter der Mittelkonsole bis unter den Rücksitz am Wagenboden verläuft, kann man nur sehr aufwändig nachfertigen, weil es konisch gepresst ist. Es bleibt daher nur das Aufarbeiten. Je nach Zustand kann man es mit Schleifvlies blank machen oder glasperlstrahlen. Auch lackieren mit hitzefestem silbernen Lack ist möglich, wenn vorher gestrahlt wurde. Am vorderen Ende sollte man neue Käfigmutttern einklipsen, so was bekommt man ausnahmsweise bei Citroen- Betrieben.

Das Hitzeschutzblech unterm Rücksitz ist meist ziemlich oxydiert und an den vorderen Unterkanten oft weggerostet, weil das Aluteil da Kontakt zum Karosseriestahl bekommt. Je nach Zustand kann man es wie das zuvor beschriebene Blech restaurieren oder es nachfertigen lassen, dann aber gleich aus Edelstahl blank, weil da nichts mehr rostet und es nach jeder Reinigung seine Hitzeschutzfunktion wieder voll erfüllt.