Ich weiß, dass ich spinne. Wer was gegen Spinnereien hat, liest jetzt am besten nicht weiter. Die drohende Konsequenz wäre die Rückgabe des Clubausweises, denn die Beschäftigung mit der Spinnerten Materie SM erfordert eine gewisse Geisteshaltung und Verständnis. Also, Heene hat angefangen, den silbernen Automatic-SM zu zerlegen und wühlt sich von vom nach hinten durch. Daher gibt's auch jetzt wieder ab und zu was zu berichten, damit unserem guten Herrn Foese nicht der Stoff für die Club-Zeitung ausgeht.

Nachdem ich an einem Wochenende die Schnauze zerlegt hatte, waren die Scheinwerferkä­sten ausgebaut und konnten zur Restaurierung demontiert werden. Ich mach's nämlich so, dass ich alles, was ich ausbaue, sofort re­stauriere und dann als restaurierte Baugruppe bis zum Zusammenbau lagere. Man gewinnt so Zeit, um fehlenden Kleinkram zu suchen und der Zusammenbau geht schneller, weil alles komplett ist. Wer die Baugruppen erst kurz vor oder während der Montage re­stauriert sieht alt aus und braucht viel Zeit bzw. riskiert Stillstände, wenn dann etwas fehlt.

Bei den Schein werfern gibt es neben anderen Problemen, das der Einstellschrauben. Die waren gelb verzinkt und sind immer verrostet; speziell die rechten, die über der Batterie liegen. Nun ist es ja für Spinner kein Problem, solche Teile ablaugen und neu verzinken zu lassen -bloß ist der aufgespritzte Kunststoffdreh­knopf im Weg - den fressen die Galvanobäder weg. Damit kann man die Neuverzinkung verges­sen. Also neue Schrauben kaufen -Fehlanzeige. Wir haben nix und Bacinello auch nicht, Brodie schon gar nicht. Bleibt die Nachferti­gung in Edelstahl, den man auf galvanischem Wege gelb färben kann. Nur das Problem mit dem Plastikgriff bleibt halt, denn in Edelstahl ist er nicht original! Also habe ich folgendes gemacht: Die Firma SELVA ist eine Zubehör­firma für Uhrenbasteleien und hat diverse Goodies, die auch Auto ­ Feinschrauber benötigen - nur weiß es SELVA noch nicht. Die An­ schrift der Firma war schon mal in der Club-Zeitung veröffentlicht -hat aber sicher wieder keinen in­teressiert-. Jedenfalls haben die folgendes Zeug, was ich einge­ setzt habe:

• Horolex Rostentfemer Nr. 096373-7

bei:

SELVA
Christian-Messner-Str. 29
78647 Trossingen

Dort bestellt der kundige SM­-Fummler einen Katalog und dann die oben genannten Chemikalien. Sodann besorgt man sich ein Glas einer 50-Stck-Packung PEREN­TEROL (Durchfallmittel aus der Apotheke!) verlagert die Kapseln und füllt das Glas bis ca. 5 mm unter den Rand mit Rostlöser. Dann stellt man eine Schraube hinein und lässt es ca. 10-20 Minu­ten sprudeln, bis Rost und Zink ab ist. Heraus kommt die Schraube mit blanker Eisenoberfläche. Da das Zeug ätzend ist, sollte man die Teile nicht zu lange drin lassen, nicht dass die Schraube am näch­ sten Morgen weg ist! Anschlie­ßend abwaschen, Gewinde mit feinem Pinsel ausbürsten und ab­ trocknen lassen. Jetzt das Fär­bemittel mit dem Pinsel auftragen oder Schraube kurz eintauchen, sie wird dann brüniert. Danach auch wieder abwaschen, Salzreste mit dem Pinsel aus den Gewinde­gängen mit dem Pinsel heraus-bürsten und abtrocknen lassen. Anschließend Metalloberfläche mit Jade-Öl -normales Waffenöl (Ballistol)- geht auch als Korrosi­onsschutz. Die Schrauben sehen jetzt neuwertig, aber schwarz aus. Zwar nicht original, gelb­ verzinkt, aber immerhin sauber und nicht rostig. Wie lange es hält, weiß ich nicht, aber wenn's nix ist, geh' ich die Nachfertigung an. Dazu fällt mir sicher auch wieder etwas ein.

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