Schlösser

Renovierung der SchIießzylinder


Dieser Artikel ist in der Clubzeitschrift des Citroen SM Clubs Deutschland erstmals erschienen. Die Clubzeitschrift erscheint für Mitglieder regelmäßig und beinhaltet stets aktuelle Erlebnisberichte, technische Artikel sowie Informationen über die aktuelle Ersatzteillage. Weitere Informationen auf der Clubseite.

 


Bei der doch recht aufwendigen Restaurierung meines SM habe ich mir bei der Demontage von Türen und Heckklappe die dazugehörigen Schlösser etwas genauer angesehen. Ergebnis: Genau wie bei den Türklinken pockiger, schlechter Chrom auf Zinkdruckguss bei den Rosetten (das sind die außenliegenden Teile um den Schließzylinder herum). Das Problem mit den Türschlossrosetten tritt natürlich erst ab Baujahr '74 auf, da vorher die Schließzylinder im Türgriff sitzen und nicht separat im Türblech. Beim Heckklappenschloss waren sowohl der zylindrische Schlosssockel, wie auch der Chrom des Druckknopfes in miserablem pockigen Zustand, weil ja hier am Heck zwischen Heckblech und Mittelblende viel Schmutz abgelagert und selten geputzt wird.

Also hat der krankhafte Perfektionist wieder mal ein Problem. Neuteile gibt's nicht, außerdem wären die nach 10 Jahren auch wieder pockig und bis man sie hat! Und außerdem woher? Welcher Zeitaufwand da wieder nötig ist. Deshalb habe ich die Flucht nach vorn ergriffen und mir einen Reparatursatz aus Edelstahl anfertigen lassen. Der Sockel wurde nach Muster gedreht mit passendem Gewinde und anschließend hochglanzpoliert. Glücklicherweise gibt es sogar ein Edelstahl-Rohmaterial, welches innen die Bohrung mit den beiden sekantenförmigen Ausfüllungen hat, so dass hier keine Lötbastelei anfällt.



Ebenso habe ich mir eine Edelstahlverblendung für den Druckknopf (2) drehen lassen (poliert) deren Maße der beigelegten Skizze zu entnehmen sind.

Vor dem Zusammenbau ist aber noch der Schließzylinder gangbar zu machen: Gesamtteil in Waschbenzin legen und mit feinem Pinsel entfetten und säubern. Dann wird die Edelstahlkappe um das Schlüsselloch mit der Bohrmaschine auf Hochglanz gebracht und anschließend entfernt, indem man zwei der drei Bördelfahnen vorsichtig mit dem Messer oder einem Uhrmacherschraubendreher öffnet.

Es fallen heraus: Kleine Edelstahlfeder Durchmesser ca. 1,5 mm und das Schließplättchen. Anschließend alle Teile reinigen -auch von der Polierpaste - (darf nicht im zusammengebauten Zustand drin sein) und die Feder in die Kerbe des Plättchens einsetzen. Anschließend wieder Kappe aufsetzen und die Bördelfahnen mit sensiblen, gezielten Hammerschlägen so befestigen, dass sie nicht wackelt. Kompletten Schließzylinder keinesfalls fetten!



Jetzt liegen alle Komponenten für den Zusammenbau parat, es fehlt nur noch das Bearbeiten des alten Druckknopfes, der ein Teil des Schließzylindergehäuses (2) ist. Der Knopf wird auf ca. 19mm abgedreht und die Außenseite mit ihrer Rundung ca. 3mm tief abgestochen. Man muss allerdings spezielles Spannwerkzeug für die Drehbank haben oder sich eine spezielle Aufnahme drehen. Hat man das passende Maß erreicht, so dass sich die Druckknopfverkleidungshülse (gutes Wort, gell?) press aufschieben lässt, beginnt man mit dem Zusammenbau.

Zuerst mit Epoxydkleber (UHU-Plus) die Verkleidung aufkleben und sofort den Schließzylinder einsetzen. Dann die Hülse so weit hin und her schieben, bis der Außenrand bündig mit dem Edelstahlplättchen ums Schlüsselloch liegt. Nicht allzu viel Bepp verwenden, sonst hat man ein Schloss mit Kunstharzfüllung! In der Montagefolge muss der Schlossbolzen (8) vorher mit etwas Fett eingesetzt werden. Nun alles trocknen lassen und anschließend den Rest zusammenbauen. Wer perfekte Optik will, fertigt sich noch das Sicherungsblech (9) unter der Mutter aus Edelstahl.



Die Zeichnungen für die Teile zum Selbermachen sind beigefügt. Das Reparaturverfahren für die Türschlossrosetten ist ähnlich, die Zeichnung ist ebenfalls beigefügt. Aufwand pro Schloss etwa so wie oben beschrieben.

 

Andreas Heene