Spritzschutz Unterkante B-Säule
Anfertigung eines Spezialgummis


Dieser Artikel ist in der Clubzeitschrift des Citroen SM Clubs Deutschland erstmals erschienen. Die Clubzeitschrift erscheint für Mitglieder regelmäßig und beinhaltet stets aktuelle Erlebnisberichte, technische Artikel sowie Informationen über die aktuelle Ersatzteillage. Weitere Informationen auf der Clubseite.

von Andreas Heene

 

Am SM gibt es einige typische Roststellen, wie z. B. die Unterkante der Vorderkotflügel einschließlich der A-Säulen-Unterkante. Hier können recht teure Reparaturen anfallen. Allerdings hat Citroën versucht, diesen Schwachstellen durch konstruktives Beiwerk zur Karosserie entgegenzuwirken. So wurden z. B. die Blechwinkel mit dem langen Gummilappen dran unter die Kotflügel gesetzt, die hier das Einschlagen von Steinen und Schmutz - zumindest teilweise - verhindern sollen. Ebenfalls diesem Zweck dienen die kleinen Gummiwinkelstücke, die vorne an die beiden Schrauben der Zierschweller mit angeschraubt werden und deren Vorderkante vor anfliegenden Steinen schützen. Das obere, gezackte Teil wird etwas willenlos vor den eingangs erwähnten Gummilappen des Winkelbleches hingedreht und eingesteckt. Ab und an kommt dieses Ende wieder heraus und muss neuerlich eingefädelt werden. Ich bitte die etwas unsauberen Teile auf dem Foto zu entschuldigen, diese entstanden nach einer ländlichen Ausfahrt.



Die gefährdete Stelle Unterkante B- Säule


Aber es gibt noch eine andere Roststelle, die von dem von den Vorderrädern hochgewirbelten Steinen getroffen wird und für Rost sorgt - die vordere Unterkante der B-Säule. Wer da mal unten an der Türhinterkante reinschaut, sieht, dass auch bei voller originaler Gummiausrüstung der Türunterkante (Winkelbleche und große Gummilippe), an dieser Stelle ein Loch nach oben klafft und somit die B-Säulenunterkante frei im Sandsturm liegt. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Lackierer sich in der Regel nicht gerne bücken und eben diese Zonen am unteren Teil der Karosse nicht eben gut oder dick lackiert sind - und genau an dieser Stelle habe ich bei meinem weißen IE Oberflächenrost und Lackschäden gefunden - und das obwohl die Restaurierung erst 15 Jahre und 30.000 km her ist! Rost kann natürlich nicht bleiben, also habe ich im Rahmen der Frühjahrsinspektion hier eine lokale Lackreparatur vorgenommen. Klar war aber auch, dass der Lack das nicht lange halten wird, und einen Steinschlagschutz aus der Sprühdose wollte ich hier nicht hinspritzen. Also sann der Ingenieur anderweitig auf Abhilfe und kam zum Ergebnis, dass man da einen kleinen Schmutzlappen aus dünnem Gummi hineinbauen könne, der die anfliegenden Steinchen abwehrt.



Das neu entwickelte Wunderteil


Gesagt, getan. Eine Papierschablone geschnitten, danach eine Gummischablone. Danach eine Aluschablone als Schnittschablone für die Teile. Wobei ich das Gummi so gemacht habe, dass es sich ohne zusätzliche Löcher (jedes Loch = Rostgefahr) hinter den kleinen Gummidichtungsblock befestigen lässt, der ja eh schon da ist. Hierbei musste ich aber feststellen, dass die bei Citroën - oder zumindest bei Ligier in diesem Fall, diese Gummiblöckchen einfach nach Augenmaß gesetzt haben, denn die Bohrung war auf beiden Seiten um 8 mm unterschiedlich positioniert. Naja, das werde ich vor der nächsten Komplettlackierung mit dem Schweißgerät eben richten lassen. Aus diesem Grund ist das zentrale Loch des kleinen Spritzlappens größer als der Schraubendurchmesser, damit man den Lappen etwas besser entsprechend den Toleranzen positionieren kann.



Der fertig montierte Spritzschutz


Die Bilder zeigen die Montagezustände, man benötigt für den Einbau maximal 20 Minuten, immer vorausgesetzt, man wühlt an dieser Stelle nicht im Zinn oder Spachtel - oder schlimmer - im Rost! Wenn der Rost aber eliminiert ist, hilft der Schutzlappen sehr gut gegen neue Steinschläge, weil er geringfügig unten heraussteht. Wichtig bei dieser „Erfindung“ war für mich, dass das nicht originale Teil unauffällig aussieht, aber die entscheidende Zone der Karosserie trotzdem zuverlässig geschützt wird. Wie auf den Bildern ersichtlich, ist beides gut gelungen. Eigentlich hätte Citroën da auch drauf kommen können. Aber ist ja eine Binsenweisheit, dass man als Citroënfahrer eine Art Testfahrer ist und nach und nach das Auto selber fertig entwickelt.



Der Spritzschutz bei geschlossener Tür


Jetzt könnte ich natürlich mit meiner Schablone ein Stanzwerkzeug bauen lassen, aber das kostet leider Geld, und die entsprechende Stückzahl ist nicht erreichbar, weil keiner das Geld auf den Tisch legen will. Also wird’s bei Einzelstücken in Handarbeit bleiben. Die gefährdete Stelle Unterkante B- Säule